Arrgh! An die Segel, ihr Landratten, Steuerbord voraus! – So oder so ähnlich dürfte es 1717 auf der Whydah Gally geklungen haben. Der Newcomer unter den Piraten und überaus erfolgreiche Captain Black Sam Bellamy verdingte sich erst wenige Monate als sogenannter Bukaniere auf See, nachdem er bereits mit Piratengrößen wie Benjamin Hornigold und Edward Blackbeard Teach gesegelt war. Da erspähte er auf einer seiner Streiffahrten durch die Karibik das Sklavenhandelsschiff Whydah und witterte fette Beute. Zwar gelang es ihm und seiner Crew das Schiff zu kapern und mit ihm die wertvolle Fracht, sodass sich schließlich einer der größten bekannten Piratenschätze in seinem Besitz befand, doch das Schicksal meinte es nicht gut mit ihm. Wie die Geschichte um Bellamy, seine Crew und die Whydah ausgeht, erfahrt ihr in der Folge. Wir besprechen die Hintergründe des Schiffes, der Piraterie und des Sklavenhandels im 18. Jahrhundert sowie die spektakuläre Entdeckung des bislang einzigen entdecken, authentischen Piratenwrack aus dem goldenen Zeitalter der Seeräuberei.
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Shownotes:
Eine Piratin des Mittelalters lernt ihr in unserer Folge zum 100-jährigen Krieg kennen: Der Hundertjährige Krieg. Eine Geschichte starker Charaktere
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Bild: Wikicommons
In der Kurzbiografie des Sam Bellamy wird erwähnt, dass die Seeleute diversen gefahren ausgesetzt sind, z.b. Stürme, herum klettern in der Takelage und so. Was fehlt ist der Hinweis auf die „gesunde“ Nahrung, die die meisten Seeleute dahin gerafft hat. Als Beispiel beklagen die Flottenchefs der Engländer beim verfolgen der Armada durch den Kanal und um England herum, dass viele Leute der See übergeben werden müssen obwohl sie nicht mal eine Woche auf See sind. Das (Trink-)Wasser abgestanden in Fässern, das Fleisch voll Maden und grün, das Brot schimmlig. Nicht zu vergessen der Fluch der See: Skorbut.
Alleine auf Seiten der Engländer sind mehr Seeleute wegen der „guten“ Versorgung mit frischer Nahrung gestorben als in den drei Gefechten im Kanal. Es mussten sogar Schiffe aufgegeben werden um für die restlichen Schiffe genug Mannschaft zu haben. Bei den Spaniern sah die Sache noch schlimmer aus. Als die Armada an die Irische Küste getrieben wurde, konnte sich der ein oder andere englische (Land-)Kämpfer rühmen, mehr als 80 Spanier erschlagen zu haben. Ist verständlich, wenn die Verpflegung sehr schlecht ist und die Spanier zusätzlich durch Skorbut geschwächt sind. Auch ohne die Sturmkatastophe an der irischen Küste hätten die wenigsten Spanier ihre Heimat wieder gesehen. Und viele der Schiffe die an den Klippen zerschellten sind deswegen daran zerschellt, weil die Mannschaften nicht mehr in der Lage waren etwas dagegen zu tun.
Übrigens ist die Armarda auch ein sehr interessantes Thema.