Schwertkampf im Mittelalter. Grobes Hauen oder feines Stechen?

Hauen und Stechen: Zwei Schlagworte, die das Schwertfechten im Mittelalter bezeichnen. Doch woher weiß man eigentlich, wie man damals gekämpft hat? Für diese Frage haben wir uns etwas Verstärkung geholt: Alexander und Michael vom Podcast ‚Schwertgeflüster‘, selbst langjährige HEMA-Fechter (Historisches Fechten), haben mit uns einen Blick auf den ‚Erec‘ Hartmanns von Aue geworfen. Eine für sie eher ungewöhnliche Quelle, denn normalerweise ziehen sie ihre Hinweise aus den sogenannten ‚Fechtbüchern‘ – historischen Anleitungen für Kampfkunst. Doch dieser höfische Roman bietet einige interessante Stellen, die wir nach dem Maßstab ‚Fakt oder Fiktion?‘ geprüft haben. So kommen wir Hartmann auf die Schliche, was dran ist, an Behauptungen wie: „Zielsicher führte er den Schlag: er schlug so fest zu, dass durch den Schlag eine breite Feuerflamme auflohte – man hätte mit dem Feuer einen Strohwisch anzünden können.“ Wer’s glaubt, wird selig? Hört rein und erfahrt die Auflösung.

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Shownotes:
Die Erec-Lesung auf YouTube
Schwertgeflüster auf Facebook
Schwertgeflüster auf Instagram
Schwertgeflüster Webseite

Erwähnte Epochentrotter-Folgen:
Opfer der Dramaturgie? Schwertkampf in Film und Fernsehen
The Last Duel. Review zu einem Film ohne Duell

Erwähnte Schwertgeflüster-Folgen:
Waffen, Weib und Würfel im Studentenroman feat. Marvin Gedigk
The Last Duel

2 comments on “Schwertkampf im Mittelalter. Grobes Hauen oder feines Stechen?

  1. Vik sagt:

    Sehr interessante Folge, die unter anderem zeigt, dass man Stellen historischer Literatur, die man ohne technischen Hintergrund einfach nicht richtig verstehen kann, nicht gleich abqualifizieren sollte und ins „Reich der Sage“ oder der „künstlerischen Freiheit“ katapultieren sollte. Wirklich klasse!
    Nur eine kleine Anmerkung zur Betrachtung des Namens „Stricker“ möchte ich machen.. hier mit einem Lächeln die Übertragung auf „Textstricker“ als Interpretation zu liefern, finde ich sehr ungeschickt. Nachdem die meisten Familiennamen sich ja aus Berufsbezeichnungen ableiten, könnte hier eher tatsächlich ein „Stricker“ der Ursprung sein, denn Stricken wurde erst dann zur genuin weiblichen Tätigkeit, als damit kein (oder nur noch wenig) Geld zu verdienen war. Solange gestrickte Stoffe/Strümpfe noch teuer waren, waren die Stricker hoch angesehene Kunsthandwerker und vorwiegend männlich. Das „Belächeln“ des Strickens als Beschäftigungstherapie für gelangweilte Hausfrauen ist ein Phänomen, das überaus modern ist. Da solltet ihr doch drüberstehen?
    Ansonsten sehr schöner Podcast mit angenehmem Gesprächston unter Euch, macht Spaß zu hören!

    1. Danke dir für dein Feedback! Also ‚der Stricker‘ ist kein Familienname, sondern ein Künstlername, ähnlich wie auch ‚Der Sperrvogel‘ oder ‚Frauenlob‘. Hinter letzterem verbirgt sich Heinrich von Meißen. ‚Von Meißen‘ ist in diesem Fall immer noch kein Familienname oder Adelstitel, sondern eine Herkunftsbezeichnung, was sich in der Deklination äußert, man würde den Genitiv nämlich nicht als Heinrich von Meißens Lieder bilden, sondern Heinrichs von Meißen. Eine gängige Forschungsmeinung zum Künstlernamen ‚Der Stricker‘ ist unter anderem, dass er auf das ‚Stricken von Geschichten aus Stoffen im Sinne von Erzählstoffen, was aber auch schon wieder metaphorisch auf das Tuchgewerbe abzielt‘ anspielt, also ein Berufsdichter war. Warum Heinrich von Meißen ‚Frauenlob‘ genannt wurde, dürfte sich dagegen selbst erklären. Wenn du dich für solche Namen interessierst, kannst du dazu mehr in Einführungen zu den genannten Dichtern finden.

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